Weisheiten für Kalenderwoche 26

beginnend am 24.6.2024

RUMI

Die Geschichte von dem Asketen, der trotz seiner Mittellosigkeit und seiner vielköpfigen Familie in einem Jahr der Dürre guter Dinge war, während die Leute vor Hunger starben. Sie sagten zu ihm: „Was gibt es für einen Grund, froh zu sein? Jetzt ist die Zeit für hundertfache Trauer." „Für mich ist das jedenfalls nicht so", antwortete er.

So war es auch bei dem Asketen, der in einem Jahr der Dürre lachte, während alle Leute weinten.
Deshalb sagten sie zu ihm: „Welchen Grund gibt es, zu lachen, wenn die Dürre die wahren Gläubigen zugrunde gerichtet hat?
Die Barmherzigkeit hat ihre Augen vor uns verschlossen; das Land wird von der wilden Sonne verbrannt.
Getreide und Weingärten stehen schwarz da; es gibt keine Feuchtigkeit in der Erde, weder an der Oberfläche noch in der Tiefe.
Die Leute sterben an dieser Trockenheit und Qual zu Hunderten wie Fische außerhalb des Wassers.
»Du hast kein Mitleid mit den Muslimen, obwohl die Gläubigen deine Verwandten und vom gleichen Fleisch und Blut sind.
Der Schmerz eines Körperteils ist der Schmerz aller Körperteile, ob es in der Stunde des Friedens oder des Krieges ist.«"
Der Asket antwortete: „In euren Augen ist das eine Trockenheit, in meinen Augen ist diese Erde wie das Paradies.
Ich sehe in jeder Wüste und überall hüfthohe Kornähren im Uberfluss;
Ich sehe die Wildnis voller Kornähren, die sich im Ostwind wiegen, und alles ist grüner als Lauch.
Zur Prüfung lege ich meine Hand darauf; wie könnte ich Hand und Auge zurückziehen?
Ihr seid Freunde Pharaos - des Körpers - o ihr gemeinen Leute, deshalb erscheint euch der Nil als Blut.
Werdet schnell Freunde Moses' - des Verstands - damit das Blut verschwindet und ihr das Flusswasser sehen könnt.
Wenn du deinem Vater etwas Unrechtes antust, erscheint dir dein Vater wie ein Hund.
Dieser Vater ist kein Hund; es ist die Wirkung deiner Ungerechtigkeit, dass dir Barmherzigkeit als ein Hund erscheint.
Weil Josephs Brüder neidisch und wütend waren, sahen sie ihn als Wolf an.
Wenn du mit deinem Vater Frieden schließt, verschwindet der Zorn; der Hund verschwindet und dein Vater wird wieder dein Freund.


Aus dem Heiligen Koran:

51:46 Und die Leute Noahs (ließen wir schon) früher (zugrunde gehen). Sie waren (eben) frevlerische Leute.
47 Und den Himmel haben wir mit (unserer) Kraft aufgebaut. Uns ist alles möglich (wa-innaa la-muusi`uuna).
48 Und die Erde haben wir (wie einen Teppich) ausgebreitet. Wie trefflich haben wir (sie) geebnet!
49 Und von allem haben wir ein Paar geschaffen. Vielleicht würdet ihr euch mahnen lassen.
50 Flüchtet nun zu Allah! Von ihm (gesandt) bin ich euch ein deutlicher Warner.
51 Und setzt nicht Allah einen anderen Gott zur Seite! Von ihm (gesandt) bin ich euch ein deutlicher Warner.
52 "So ist (auch schon) zu denen, die vor ihnen lebten, kein Gesandter gekommen, ohne daß sie gesagt hätten: ""(Er ist) ein Zauberer oder besessen""."
53 Haben Sie das (von Generation zu Generation) einander (als Vermächtnis) ans Herz gelegt? Nein! Sie sind (eben) aufsässige Leute.
54 Darum wende dich von ihnen ab! Dann bist du nicht zu tadeln.
55 Und mahne (mit dem Koran)! Die Mahnung nützt den Gläubigen.
56 Und ich habe die Dschinn und Menschen nur dazu geschaffen, daß sie mir dienen.
57 Ich will von ihnen keinen Unterhalt haben, und ich will nicht, daß sie mir zu essen geben.
58 Allah ist es, der (allen) Unterhalt beschert (ar-razzaaqu) und Macht und Festigkeit zu eigen hat (zuu l-quuwati l-matienu).
59 Die Frevler (der gegenwärtigen Generation) haben dasselbe Los zu erwarten, das ihresgleichen (in den früheren Generationen) zuteil geworden ist. Deshalb sollen sie von mir keine Beschleunigung verlangen. (Sie werden zeitig genug dem Strafgericht verfallen.)
60 Wehe denen, die ungläubig sind: Sie werden den Tag erleben, der ihnen angedroht ist!
(Koranübersetzung von Rudi Paret, Sure Das Aufwirbeln/Zariyat Suresi 51:46-60)


Aus der Hadith-Sammlung

A´ischa, Allahs Wohlgefallen auf ihr, berichtete: Wenn ein Familienmitglied des Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, krank war, pflegte der Prophet, in seine beiden Handflächen zu pusten, dabei die beiden Schutz-Suren zu rezitieren und mit den beiden Handflächen auf dem Kranken zu streicheln. Als der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, an seiner Krankheit litt, an der er starb, tat ich dasselbe für ihn. Aber ich ließ seine Handfläche auf ihm selbst streichen, da sie viel segensreicher als meine waren!
(Muslim Nr. 4065)