Weisheiten für Kalenderwoche 37
beginnend am 13.9.2021
Von RUMI (Matnawi):
Wie Moses - Friede sei mit ihm - den Herrn anrief und sagte: ,,Du hast Geschöpfe erschaffen und zerstörst sie", und wie die Antwort lautete
Moses sagte: „0 Herr des Gerichts, Du hast die Form erschaffen; warum zerstörst Du sie wieder? Du hast die männliche und weibliche Form erschaffen, die dem Geist Schönheit gibt, und dann zerstörst Du sie. Warum?"
Gott sprach: „lch weiß, dass du das nicht aus Ablehnung, Nachlässigkeit oder Leidenschaft fragst, sonst hätte Ich dich zurechtgewiesen und bestraft; Ich hätte dich wegen dieser Frage gepeinigt. Nein, du willst in Meinen Werken die Weisheit und die verborgene Bedeutung der zeitlichen Existenz entdecken, damit du die Gewöhnlichen damit vertraut und so jeden Unreifen reif machen kannst. Du fragst, um es den Gewöhnlichen zu enthüllen, wenn es dir bekannt ist. Dieses Fragen ist die Hälfte des Wissens und die Fähigkeit, nicht jeder Oberflächliche kann so fragen."
Sowohl Frage als auch Antwort entstehen aus der Weisheit wie der Dom und die Rose aus Erde und Wasser.
Sowohl Verdammnis als auch Erlösung entstehen aus Wissen wie bittere und süße Früchte aus Feuchtigkeit.
Hass und Liebe entstehen aus Bekanntschaft, und aus gesunder Nahrung entstehen Krankheiten und Kräfte.
Kalim war ein unwissender Fragender geworden, um den Unwissenden dieses Geheimnis bekannt machen zu können.
Wollen auch wir vorgeben, es nicht zu kennen und wie ein Fremder die Antwort entlocken.
,Auch die Eselsverkäufer wetteifern miteinander, damit sich das Schloss zum Vertrag öffnet.
Dann sprach Gott zu ihm: ,,0 du mit deinem hervorragenden Verständnis, du hast gefragt; also komme und höre die Antwort.
O Moses, säe etwas Samen in die Erde, damit du selbst diese Frage beantworten kannst."
Als Moses gesät hatte und das Saatkorn sein Wachstum vollendet hatte und die Ähren schön und symmetrisch waren, nahm er die Sichel und schnitt das Getreide ab. Da erreichte eine Stimme aus dem Unsichtbaren sein Ohr und rief: ,, Warum hast du Saatkörner gesät und aufgezogen und schneidest jetzt, wo das Wachstum vollendet ist, alles ab?" Er antwortete: ,,0 Herr, ich schneide es ab und zerstöre es, weil es hier Stroh und Korn gibt. Die Strohscheune ist nicht der richtige Ort für das Korn und ebenso ist das Stroh in der Kornscheune nicht richtig aufgehoben. Es ist nicht weise, die beiden zu vermischen; es ist notwendig, die beiden durch Dreschen zu trennen."
Gott sagte: ,, Von wem hast du das Wissen erhalten, mit dem du einen Dreschplatz gebaut hast?" Moses sagte: ,,Du, o Gott, hast mir Unterscheidungsvermögen gegeben."
Gott sprach: ,,Wie könnte Ich dann kein Unterscheidungsvermögen haben?"
Unter den Geschöpfen gibt es reine Geister; es gibt auch dunkle und trübe Geister. Die Muscheln stehen nicht auf einer Stufe: In einer ist eine wertvolle Perle und in der anderen eine wertlose.
Es ist ebenso notwendig, Gut und Böse sichtbar zu machen, wie es notwendig ist, zwischen Weizen und Spreu zu unterscheiden.
»Die Geschöpfe der Welt dienen der Manifestation, damit der Schatz der Vorsehung nicht verborgen bleibt.
Gott sprach: ,,Ich war ein verborgener Schatz“; höre! Verliere dein inneres Wesen nicht, werde sichtbar!
Aus der Hadith-Sammlung:
Jemanden als Nachfolger ernennen oder dies unterlassen
Abdullah ibn 'Umar - Allah habe Wohlgefallen an ihm und seinem Vater - berichtete: ,,Mein Vater 'Umar wurde, als er tödlich verwundet worden war, gefragt: ,Willst du nicht einen Nachfolger für dich ernennen?' Er antwortete: ,Wenn ich einen Nachfolger ernenne, so hat ja jemand, der besser war als ich, Abu Bakr*, einen Nachfolger ernannt, und wenn ich es unterlasse, so hat ja jemand, der besser war als ich, Allahs Gesandter - Allah segne ihn und gebe ihm Heil -, es unterlassen.'
Da sprachen sich die Anwesenden anerkennend über ihn aus, worauf er sagte: ,Es gibt zwei Arten von Menschen: solche, die danach streben Nachfolger (Kalif) zu sein, und solche, die sich davor fürchten. Ich wünschte, ich könnte dieser Verantwortung entkommen, ohne dafür eine Belohnung zu erhalten, ohne dass sie zu meinen Gunsten noch zu meinen Lasten geht. Ich möchte diese Last weder in meinem Leben noch nach meinem Tod tragen müssen.'
Überliefert von 'Umar ibn al-Hattab bei: Buhari, 93 ahkam 51, Nr. 7218; Muslim, Nr. 1823.
*Schwiegervater und erster Kalif (Nachfolger von Prophet Muhammad)